20. Ängste mildern

„Verzweifle niemals. Die Tage vergehen wie das im Wind fliegende Herbstlaub und die Tage kehren wieder mit dem reinen Himmel und der Pracht der Wälder. Aufs Neue wird jedes Samenkorn erweckt, genauso verläuft das Leben.“ (IndianischeWeisheit)
„Furcht vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst.“ (AfrikanischesSprichwort)


Zusammenfassung der Kernaussagen dieses Artikels:

Der Aufsatz konzentriert sich auf die Sorgen und Ängste, die im Zusammenhang mit der Coronakrise entstanden sind und ein Problem für zahlreiche Menschen darstellen könnten. Ich habe ihn in der Woche zwischen dem 23. und 29. März 20 geschrieben, weil ich annehme, dass der Bedarf für aussichtsreiche Hilfestellungen zum Umgang mit Ängsten und Sorgen derzeit gewachsen ist. Der Text soll also dazu dienen, geeignete Mittel und Wege anzubieten, um diesen guten Umgang zu unterstützen. Es werden verschiedene alltagstaugliche Tipps gegeben, die sich in der Gesundheitsvorsorge bzw. der psychotherapeutischen Alltagspraxis bewährt haben. Einige wesentliche mentale Strategien werden ausführlich besprochen, die uns allen bei der Bewältigung von Ängsten – nicht nur zur Zeit der Coronakrise – nützen können. Bestimmte Auswirkungen der Krise im Hinblick auf unser mögliches Gefühl des Kontrollverlusts und die Wahrnehmung unserer realen Abhängigkeiten werden beschrieben. Auf die Parallele zum Erleben von Menschen, die mit der Diagnose einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind, wird hingewiesen. Schließlich wird vertieft auf mögliche Wege eingegangen, mit der realen Todesgefahr durch das Virus umzugehen. Abschließend wird ein Blick in die Zeit nach Corona gewagt und zur aktiven Erstellung einer positiven Zukunftsvision eingeladen. Im Anhang finden sich zusätzliche Links zu hilfreichen Beiträgen anderer Menschen unterschiedlicher Provenienz.

Das Coronavirus und seine Auswirkungen überschatten unser Dasein. Am Morgen des Tages, an dem ich diesen Satz schreibe – es ist der 23. März 2020 – liegt die Anzahl der infizierten Menschen in Deutschland laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts bei gut 24.000. Dieser Montag war der erste Tag, an dem die Anzahl der bisherigen Todesfälle hierzulande die 100 überschritten hat. Angst und Unsicherheit sind allgegenwärtig. Und es ist völlig normal, in dieser Lage Angst zu haben. Niemand braucht sich dafür zu schämen. Aus psychologischer Sicht ist Angst ja zunächst ein gesundes Gefühl, das uns vor Gefahren warnen soll und das anzeigt, dass etwas für uns Wertvolles bedroht ist. Und in der Tat ist die aktuelle Gefahr real – vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen und für die Älteren unter uns – und Wertvolles bedroht: Viele Menschen bangen um ihre wirtschaftliche Existenz oder um ihre eigene Gesundheit und ihr Leben oder das Leben Ihrer Lieben. Wir wissen noch nicht genau, wie groß die Gefahr tatsächlich ist, das wird sich erst in der Rückschau sicher sagen lassen. Was jedoch äußerst real und nachvollziehbar ist, ist die Angst, die über unser Land schwappt. Wie wollen wir damit umgehen? Wir werden damit umgehen müssen, denn das Verharren in Angst erschwert nicht nur unser Krisenmanagement. Es schadet letztlich auch unserem körpereigenen Immun- und Selbstheilungssystem, das uns doch bei der Abwehr und/oder der Genesung von Covid-19 helfen soll.


In diesen krisenhaften Zeiten ist ein klarer Kopf gefragt. Und dafür taugt Angst wenig, vor allem wenn sie sich zur Panik steigert. Denn sie beeinträchtigt unser wohlüberlegtes und planvolles Denken und Handeln, das wir jetzt so dringend brauchen. Angst ist, ebenso wie Wut, bekanntlich ein schlechter Ratgeber. Umso wichtiger ist es, sich zu fragen, wie wir mit unserer Angst umgehen können, wenn sie nun einmal da ist. Wollen wir zulassen, dass die Angst unser Leben dominiert oder wollen wir nach Wegen suchen, sie abzumildern, damit wir handlungsfähig bleiben? In diesem Text will ich mich auf die zweite Wahlmöglichkeit konzentrieren.

Es geht darum, einen gesunden und gangbaren Mittelweg zwischen Verdrängen der realen Gefahr und übertriebener Angst zu finden. Erstere führt zu fahrlässigem Leichtsinn, letztere macht uns unfähig, rationale Entscheidungen zu treffen. Die Psychologin und Gesundheitsexpertin Julia Scharnhorst hat in einem aktuellen Aufsatz einige Erkenntnisse aus der Angstforschung zusammengestellt und viele lesenswerte Tipps für den Umgang mit Corona formuliert. Den ganzen Text finden Sie hier.

Ich möchte manche Gedanken von Scharnhorst aufgreifen und durch eigene Anregungen ergänzen. Erlauben Sie mir zunächst eine Bemerkung in eigener Sache. Wenn ich mir gestatte, Ihnen einige Gedanken zum Thema Angstbewältigung vorzulegen, so geschieht dies nicht aus Besserwisserei. Es scheint mir einfach so, dass ich Ihnen als langjähriger Psychologischer Psychotherapeut, der im Praxisalltag oft mit Problemen der Angstbewältigung zu tun hat, mit meinem erlernten und erprobten Praxiswissen nützen könnte. Und wenn nur eine der folgenden Anregungen für Sie hilfreich ist, war es für mich die Mühe wert.


(1) Unser Weg wird kein leichter sein. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.


Es ist wahr, dass uns eine „große Bewährungsprobe“ bevorsteht, wie dies Kanzlerin Merkel formulierte. Eine zentrale Herausforderung dabei ist, dass die Dauer dieser Prüfung noch nicht abzuschätzen ist. Wir werden uns immer wieder neu auf die Situation einstellen müssen, um weitermachen zu können. Das Ganze erinnert mich an eine tatsächlich so passierte Geschichte, über die ich einmal gelesen habe und die ich hier aus dem Gedächtnis wiedergeben möchte. Darin geht es um einen amerikanischen Soldaten im 2. Weltkrieg, der sich eines Tages allein und mehrere hundert Kilometer entfernt von seiner Truppenbasis irgendwo in den Dschungeln Südostasiens wiedergefunden hat. Ein Bein des Soldaten war schwer verwundet, so dass er sich nur humpelnd und mit Hilfe einer aus einem Ast notdürftig hergestellten Krücke fortbewegen konnte. Der Soldat berichtete später, als er nach großen Strapazen seine Garnison erreicht hatte, dass er anfangs einfach habe aufgeben wollen. Als er gefragt wurde, was ihm denn trotzdem die Kraft gegeben habe, durchzuhalten, sagte er: „Wenn ich immer daran gedacht hätte, wie weit der Weg noch ist, wäre ich verzweifelt und hätte tatsächlich aufgegeben. Gerettet hat mich, mich immer nur auf den nächsten Schritt zu konzentrieren. Einen weiteren Schritt, den schaffe ich …“ Der Soldat tat das, was er im jeweiligen Moment tun konnte und zwang sich dazu, sich nicht durch Gedanken an die Länge und die Gefahren des vor ihm liegenden Wegs entmutigen zu lassen.

Auch unser jetziger Weg wird steinig sein. Home-Office, Schul- und Kitaschließungen, Stillstand in weiten Teilen der Wirtschaft, Abstandsregeln und Kontaktverbote etc. sind Rahmenbedingungen, die wir so nicht kennen und die uns herausfordern. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich nicht um einen Sprint handelt, bei dem wir die Ziellinie schon nah vor uns sehen. In der Woche vom 23. bis zum 29. März 20, in der ich an diesem Artikel geschrieben habe, befinden wir uns tatsächlich erst am Anfang eines Marathons gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen, der jedem einzelnen von uns Flexibilität, Durchhaltevermögen, Wachsamkeit, Vertrauen und Geduld abverlangt. Aber: Was immer geht ist der eine weitere Schritt. Dies gilt selbst dann, wenn wir wegen Covid-19 auf der Intensivstation landen sollten und keinen äußeren Schritt mehr gehen können. Es bleibt uns dann vielleicht noch ein innerer, ein geistiger Schritt. Darauf gehe ich unten näher ein.

(2) Das tun, was jetzt getan werden kann.


„Sage nicht, ein Pass sei unüberwindlich. Steige hinauf und überschreite ihn.“ (Sprichwort aus Nepal)

Bleiben Sie aktiv. „Oft ist es besser, etwas zu tun als gar nichts zu tun“ wie uns der moderne Philosoph des ‚Jetzt‘, Eckart Tolle, rät. Was können Sie jetzt konkret tun, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich Ihre Situation bessert? Unternehmen Sie diese Schritte. Denn aktives Tun lindert Angstgefühle. Vielleicht nützt Ihnen dabei dieses Motto: „Tue zuerst das Nötigste, dann das Mögliche und schließlich schaffst Du das Unmögliche.“ Lassen Sie sich dabei aber nicht zu hektischem Aktionismus hinreißen. Wenn wir aus Angst heraus schnell und unbesonnen handeln, schaffen wir oft mehr neue Probleme als dass es uns gelingen würde, alte Probleme zu lösen.

Machen Sie sich einen Plan.

Schieben Sie Gedanken wie „Es nützt doch alles nichts …“ beherzt beiseite und konzentrieren Sie sich auf das, was sie jetzt tun können. Finden Sie z.B. heraus, wie und wo Sie staatliche Zuschüsse und Hilfsgelder beantragen können, um ihre finanzielle Not zu lindern. Oder fragen Sie Verwandte, Freunde oder Kollegen um Unterstützung und erlauben Sie sich, Hilfe anzunehmen. Putzen tut gut. Gartenarbeit ist ideal. Aufräumen ist hilfreich und schafft Ordnung im Außen und im Inneren. Oder nutzen Sie die Zeit, um neue Rezepte für eine gesunde Ernährung auszuprobieren. Jede einigermaßen sinnvolle Tätigkeit lässt uns wieder Selbstwirksamkeit spüren und/oder kann uns wohltuend ablenken.

Bedenken Sie: Angst lebt von der Vermeidung. Wenn wir gefürchteten Situationen stets aus dem Weg gehen, dann haben wir keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob die Situation tatsächlich so unerträglich ist, wie wir das vermuten. Erst wenn wir unseren Mut zusammen nehmen und der Angstsituation ins Auge sehen, haben wir die Chance, unsere Ängste Schritt für Schritt zu korrigieren. Ein russisches Sprichwort sagt: „Schau Deiner Angst ins Auge und sie wird zwinkern.“ Wenn wir die tatsächliche Erfahrung gemacht haben, dass unsere Ängste – sicher nicht augenblicklich aber auf Dauer – abnehmen, nachdem wir uns in die Höhle des Löwen gewagt haben, werden wir unsere negativen Erwartungen verringert und uns größere Handlungsspielräume zurück erobert haben. Das ist ganz gewiss nicht einfach, aber es lohnt sich.

Das Wort Angst leitet sich vom lateinischen ‚angustia‘ ab, das ‚Enge‘ bedeutet. Je mehr wir unseren Angstgedanken nachgeben, desto enger wird unser Lebensraum, bis wir uns vor lauter Bemühungen um Sicherheit kaum noch bewegen können. Die momentanen Einschränkungen unserer äußeren Bewegungsfreiheit zur Verringerung des Infektionsrisikos sind sicher sinnvoll. Aber erlauben Sie nicht, dass dies auch ihre innere, ihre gedankliche Bewegungsfreiheit – und damit auch zugehörige zieldienliche Handlungen – blockiert.

Ein zentraler Schritt ist – darin sind wir Psychologen uns einig – eine Tagesstruktur zu schaffen, die zu Ihnen passt. Nutzen Sie bewährte Routinen, die weiter möglich sind. Angesichts der Veränderungen in unserem Alltag wird es aller Voraussicht nach aber auch erforderlich sein, neue Gewohnheiten zu etablieren. Gewohnheiten geben uns ein Gefühl von Kontrolle und Halt, was in einer Zeit allgemeiner Ungewissheit ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Machen Sie sich auch bewusst, dass wir Menschen Wesen sind, die zu großen Anpassungsleistungen fähig sind. Regelmäßige Mahlzeiten sind die Wegmarken, an denen wir uns bei der Strukturierung des Tages orientieren können.

Wir werden es lernen – im Laufe der Zeit – mit den veränderten Alltagsbedingungen klar zu kommen. Anfangs mag vieles am schwersten sein, doch je mehr wir erleben werden, dass unser Pfad bei aller Ungewissheit gangbar und tragfähig ist, desto mehr Zuversicht wird zurückkehren. Wenn Sie das Gefühl haben, grad zu schwimmen und keinen festen Boden unter den Füßen zu haben, so ist das normal. Es ist völlig in Ordnung, sich durchzuwursteln, das tun wir jetzt mehr oder minder alle. Falls Sie in ihrem Leben eine Achtsamkeits- oder Entspannungsübung kennengelernt haben, ist jetzt eine sehr gute Zeit, diese in ihrer Tagesstruktur einzuplanen und regelmäßig zu üben. Erlauben Sie sich das. Sie tun sich und anderen damit etwas Gutes.

Berücksichtigen Sie die Anregungen der Psychologin Scharnhorst: Planen Sie Ihren Konsum von Nachrichten mit Bedacht d.h. dass es wenig Sinn macht, sich permanent in den Medien über das Krisengeschehen zu informieren. Das schürt eher Ängste und engt ihr Denken ein.

Konzentrieren Sie sich auf wenige seriöse Nachrichtensendungen, denen Sie vertrauen. Überprüfen Sie Gerüchte durch die eigene Recherche auf kompetenten und seriösen Internetseiten. (Einige Beispiele finden Sie bei Scharnhorst.) Wenn Sie zum Grübeln neigen, dann reservieren Sie bestimmte Zeiten des Tages dafür und zwingen Sie sich dazu, sich zu anderen Zeiten auf etwas anderes zu konzentrieren. Ganz wichtig ist es, unter den Bedingungen körperlicher Abgeschiedenheit für soziale Nähe zu sorgen.

Unser soziales Verhaltensmuster im öffentlichem Raum ist derzeit von großer Ambivalenz geprägt. Da der andere Mensch ein möglicher Infektionsherd ist sind wir gut beraten, wechselseitigen Abstand zu halten: Homo homini virus, wie man in Abwandlung des bekannten harschen Urteils von Thomas Hobbes (‚Homo homini lupus‘: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf) formulieren könnte. Gleichzeitig können wir uns jedoch auch auf einer tieferen Ebene miteinander verbunden fühlen, denn einstweilen sitzen wir im Hinblick auf das Virus noch alle im selben Boot. (Irgendwann wird es mehr und mehr Menschen geben, die immun sind, dann sieht die Lage wieder anders aus.)

Wie dem auch sei, eines ist sicher: Das Gefühl der Verbundenheit, das wir mit nahen Menschen teilen können, beruhigt in aller Regel. Greifen Sie also zum Telefon, um Kontakt mit Freunden und Verwandten zu halten oder nutzen Sie die sozialen Medien. Das ist ganz gewiss nicht dasselbe wie Umarmungen, Berührungen, Streicheln und Gestreichelt werden, aber immerhin.

Und ganz wichtig ist: Sprechen Sie über Ihre Ängste mit anderen Menschen! Gestatten Sie sich das. Das hilft natürlich auch gegen Gefühle der Einsamkeit und Isolation, die uns unter den Bedingungen des Kontaktverbots leicht beschleichen können.

Vielleicht wollen Sie sogar etwas Bewegung in ihre Tagesroutine einbauen? Wie bei jeder Krankheit gilt, dass körperliche Fitness eine starke Ressource für gute Heilungschancen ist. Maßvolle Bewegung tut unserem Immunsystem und unserer Fitness gut. Zudem hilft Bewegung, sein eigenes Immunsystem hochzufahren. Sie können dabei auf ein reiches Feld an Anregungen in Internet zurückgreifen. Eine Möglichkeit für den Zugang zu nützlichen Techniken findet sich etwa bei Liebscher-Bracht, die sich in letzter Zeit als Experten für Körperübungen bei Schmerzen hervorgetan haben.

Oder wie wäre es mit Gymnastik, isometrischen Übungen, Tanzen, Yoga, Tai Chi, Xi Gong etc. Wie steht es mit Radfahren, Joggen, Walken oder einem Spaziergang an frischer Luft? Und falls Sie gar keine Übungen kennen sollten und auch kein Internet haben, dann probieren Sie doch mal folgendes: Legen Sie sich auf den Boden und stehen Sie wieder auf und wiederholen Sie diese Bewegung, so oft Sie wollen. Auch das ist ein gutes Training.

Atemübungen sind ein weiterer wissenschaftlich erforschter und bewährter Weg, akute Ängste zu verringern. Hilfreich ist zum Beispiel die sogenannte ‚4711‘-Übung. (Der ‚dufte‘ und einprägsame Name dient dazu, sich die Technik leichter zu merken.) Sie funktioniert so: Atmen Sie bei geschlossenem Mund tief durch die Nase ein, wobei Sie zunächst den Bauch und dann die Brust füllen. Machen Sie das für etwa 4 Sekunden, d.h. sie zählen innerlich auf 4. Halten Sie dann kurz inne, indem Sie die Atmung für 2 bis 3 Sekunden anhalten. Atmen Sie danach langsam durch den Mund aus und zählen Sie bis 7. Halten Sie dann wieder kurz – für 2 bis 3 Sekunden – inne. Beginnen Sie danach wieder mit dem Einatmen, um einen weiteren Atemzyklus durchzuführen. Führen Sie diese Übung der tiefen Bauchatmung nun 11 Minuten aus. Wenn Sie dies tun, setzt in aller Regel eine natürliche, innere Entspannungsreaktion ein und Sie werden sich friedlicher, ruhiger und klarer fühlen.
Wenn Sie diese Übung variieren wollen, können Sie mit einem hörbaren U-Laut ausatmen. Das wirkt bei manchen Menschen noch stärker. Experimentieren Sie einfach damit.

Atemübungen mögen in diesen Zeiten ein Mittel sein, vielleicht sogar auf körperlicher Ebene mit Covid-19 besser klar zu kommen. Das Coronavirus wird bekanntlich wissenschaftlich exakter als Sars-Cov-2 bezeichnet, wobei Sars, ins Deutsche übertragen, für „Schweres Akutes Atemwegssymptom“ steht. Unsere Lungenfunktion wird durch das Virus angegriffen. Es schadet sicher nicht, unseren Körper mit Hilfe von Atemübungen, die diese Lungenfunktion trainieren, auf diese Attacke vorzubereiten.

Die meisten von uns dürfte es sehr positiv berührt haben, den Italienern dabei zuzuhören, wie sie gemeinsam gesungen haben. Singen, gerade wenn wir es mit anderen zusammen tun können, ist ein sehr guter Weg, die Angst aus unseren Köpfen und unseren Herzen zu verscheuchen. Ob nun alleine zuhause oder in der Familie: Finden Sie ein Lied, das zu Ihnen passt. Vielleicht ist es das alte Partisanenlied ‚Bella Ciao‘, wie es uns die Italiener vorgemacht haben. ‚We shall overcome‘ mit seinen vielen eingängigen, kurzen und ermutigenden Strophen kommt mir gerade sehr passend vor. Vielleicht kennen Sie geeignete Volks- oder Kirchenlieder? Oder singen Sie mit den Kindern halt einfach das Lied „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad.“ Warum nicht.

Der Papst hat gerade – was noch nie geschehen ist – mitten in der Fastenzeit den Segen ‚Urbi et Orbi‘ erteilt, der sonst nur zu den höchsten christlichen Feiertagen gespendet wird. Warum also nicht zu Ostern mal Weihnachtslieder singen, wenn das die Lieder sind, die Ihnen und Ihrer Familie am vertrautesten sind?

Oder hören Sie Musik, wenn Sie nicht singen mögen. Viele Musiker geben gerade Online-Konzerte. Für die schwer geprüfte italienische Stadt Bergamo hat die Band um Roby Facchinetti eine besondere Initiative ergriffen: Sie haben die Songrechte an ihrem Mut machenden Lied ‚Rinascero, Rinascerai‘ an das dortige Krankenhaus verschenkt und ein anrührendes Video dazu hergestellt. Mit einem Klick auf diesen Link können Sie nicht nur das Video sehen sondern das Krankenhaus in Bergamo sogar ein ganz klein wenig finanziell unterstützen. Auch nur ein bisschen helfen können tut gut. Vielleicht fühlen Sie das sogar in diesem Augenblick, nachdem sie den Klick getätigt haben. Kollektive Solidarität kann zuweilen einfach sein. Sie fühlt sich stets erhebend an.

Lesen Sie inspirierende und aufbauende Texte. Schauen Sie Vorträge auf YouTube, die Ihnen Orientierung und Halt geben. Oder hören Sie einen podcast. Gehen Sie auf eine Witzeseite im Internet und finden Sie dort einen guten Witz, den Sie anderen erzählen können. Lachen hilft. Vor zwei Wochen – das war noch in einer ganz anderen Welt – saß ich in einer Bäckerei und trank meinen Kaffee. Am Nebentisch saß ein knorriger Rentner, der folgenden Spruch in die Runde warf: „Lieber Corinna als Corona!“ Unwillkürlich musste ich lachen.

Denken Sie an die alte Weisheit: „Humor und Geduld sind die beiden Kamele, mit denen man durch jede Wüste kommt.“

Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu wappnen und zu stärken.

Mein Internetauftritt konzentriert sich auf salutogenetische Empfehlungen, wie wir mit den Gefährdungen unserer Gesundheit, mit Symptomen und Erkrankungen umgehen können. Sie finden auf meinen Seiten also auch zahlreiche Anregungen zu aktiver Selbsthilfe. Ich erwähne dies hier nicht aus Gründen der Eigenwerbung. Mir ist nur aufgefallen, dass viele der aufgeführten Anregungen angesichts der aktuellen Lage für sehr viel mehr Menschen interessant sein dürften. Denn plötzlich können wir bemerken, dass unsere aktuelle Lebenssituation gar nicht so verschieden ist von der Situation eines Menschen, der die Diagnose einer lebensgefährlichen Krankheit erhalten hat oder diese erhalten könnte. Dass uns das im Verlauf eines langen Lebens passieren kann war zwar eh schon immer möglich. Die Wahrscheinlichkeit für jeden einzelnen von uns, einmal im Leben mit einer Krebsdiagnose konfrontiert zu werden, liegt in Deutschland gegenwärtig immerhin bei nahezu fünfzig Prozent! (Viele der unterschiedlichen Krebserkrankungen sind inzwischen gut behandelbar ist, was, so denke ich, wichtig zu ergänzen ist.) Doch unsere generelle Gefährdung und Verletzlichkeit ist jetzt angesichts des realen Corona-Infektionsrisikos sehr viel deutlicher spürbar.

Umso mehr könnten erprobte Selbsthilfe-Tipps zur Stärkung unserer Immunabwehr und Gesundheit von Nutzen und gefragt sein. Es finden sich auf meiner Seite unter anderem zieldienliche Anregungen zu folgenden Themen: Realistisch Denken, Optimismus, Entspannung, Meditation, Krisenbewältigung oder auch zur Energieerhöhung. Einen ersten Überblick können Sie sich auf dieser Seite verschaffen, auf der ich die bisherigen Aufsätze zusammengefasst habe.

In der medizinischen Forschung zur aktuellen Krise werden derzeit im Wesentlichen drei Ansätze verfolgt: Es wird erstens nach geeigneten Medikamenten geforscht, zweitens nach einem Impfstoff gesucht und drittens Substanzen zur unspezifischen Stärkung unserer Immunabwehr entwickelt und erprobt. Im Hinblick auf die dritte Strategie können wir sicher selbst einen großen Beitrag leisten, denn wir sind nachweislich in der Lage, unser Immunsystem durch eigenständige Aktivitäten zu stärken. Dies ist eine Zeit intensiven Wandels. Sie bietet auch eine hervorragende Gelegenheit, neue Gewohnheiten zu etablieren, die unserer Immunabwehr dienen und somit unsere gesundheitliche Verfassung nachhaltig verbessern können.

Sie können sich also entscheiden, auf die Ergebnisse der Forschungsstudien zur unspezifischen Stärkung Ihrer Immunabwehr zu warten. Oder Sie entscheiden sich dafür, die Dinge jetzt selbst in die Hand zu nehmen und eigenständig etwas Gutes für Ihre Immunabwehr zu tun. Denn das können Sie! Bewegung schafft das! Meditation schafft das! Die Festigung unseres Verbundenheitsgefühls schafft das! Und all die anderen bisher angesprochenen und noch kommenden Empfehlungen zur Verringerung von Ängsten in diesem Text mildern unseren Stress in der aktuellen Lage und dienen damit unserer Immunabwehr. Jedes Gefühl der Zuversicht, jede Handlung, die Ihnen ein Gefühl der Kontrolle und der Selbstwirksamkeit gibt, jeder glaubwürdige, optimistische Gedanke, der aus Hilflosigkeit herausführt ist – wissenschaftlich nachweislich – geeignet, ihr Immunsystem zu stärken.

Und ich möchte noch auf zwei weitere wissenschaftlich belegte Wege zur Stärkung unseres Immunsystems hinweisen: Erstens ist es hilfreich, seine Ernährung entsprechend den üblichen Empfehlungen (viel Obst und Gemüse etc.) umzustellen und insbesondere so wenig wie möglich Fleisch zu sich zu nehmen. Zweitens ist das Fasten tatsächlich und nachweislich eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Immunabwehr zu stärken. Darüber hinaus scheint es auch so zu sein, dass Fasten über die durch den Verzicht angestoßene Autophagie (also dem vom Körper selbsttätig eingeleiteten Abbau nicht mehr benötigter oder degenerierter Körperzellen) dem Körper dabei hilft, Viren direkt zu bekämpfen.
Wie wäre es also beispielsweise damit, einmal das sogenannte Intervallfasten auszuprobieren, etwa in der Form, an 16 Stunden eines Tages keine Nahrung zu sich zu nehmen, während in den restlichen 8 Stunden gegessen werden darf? Das wird nicht nur zu einer Gewichtsreduktion führen, sondern als willkommener Nebeneffekt auch eine Stärkung Ihres Immunsystems bewirken.

Über all unserer Sorge vor dem Virus sollten wir uns an einen wesentlichen Zusammenhang erinnern, auf den bereits der Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie, Louis Pasteur, in verdichteter und zugespitzter Form hingewiesen hat: „Der Keim ist nichts, der Wirt ist alles!“ Wenn der Wirt, also jede/r einzelne von uns, sein Haus in gesundheitlicher Hinsicht gut bestellt hat, dann hat der Virus keine oder nur sehr geringe Chancen.

(3) Mentale Strategien: Wie man seinen Kopf in der Not gut nutzen kann

Was können wir sonst noch tun, um zu verhindern, dass die Vögel der Sorge und Angst, die unseren Kopf umschwirren, sich in unserem Denken häuslich niederlassen und dort gar ein Nest bauen?

Belastender Stress entsteht dadurch, dass wir befürchten, nicht die Ressourcen zu haben, um mit einer gegebenen Situation umzugehen. Das ist ein aus der Angst geborener Gedanke, der Lösungen erschwert. Gleichzeitig ist es aber so, dass wir in der Regel bereits über sehr viel Lebenserfahrung verfügen und in der Vergangenheit auch schon viele ernste Krisen bewältigt haben. Dabei haben wir Ressourcen, Fähigkeiten und Stärken genutzt, die uns auch jetzt zur Verfügung stehen. Es ist wahr, dass niemand von uns sich je in einer solchen gesellschaftlichen Situation befunden hat. Es ist aber auch wahr, dass jeder durchschnittliche Erwachsene schon viel Schlimmes in seinem Leben überstanden und gemeistert hat. Und einige von uns, etwa Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten, sind sogar bereits gut geübt darin, ganz bewusst am Rande des Abgrunds zu wandeln. (Ich gehe unten noch mehr darauf ein.)

Das hilfreiche Prinzip ist stets, unsere Angstseite durch das aktive und bewusste Aufspüren und Erinnern an die Ressourcenseite des fähigen Erwachsenen in uns zu unterstützen.

Wenn Sie sich intensiv damit beschäftigen wollen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Ich füge Ihnen eine ganz konkrete Übungsanleitung dazu bei, die dabei dienen kann, die Quellen Ihrer Kraft öffnen. Die Übung hilft, die durch gedankliche Angstschleifen entstandene Blockade zu lösen und wieder eine Perspektive für eine gute Lösung unserer Probleme sehen und fühlen zu können.

Noch ein Hinweis: Es ist sinnvoll, die folgenden Fragen schriftlich zu beantworten, weil wir bereits durch das Aufschreiben etwas Abstand zu unserem Problem gewinnen können.

1. Klären Sie zunächst das Problem. Worin genau besteht Ihre aktuelle Schwierigkeit? Was ist jetzt das Schlimmste für Sie? Was genau macht Ihnen jetzt am meisten Stress?

2. Beginnen Sie dann, sich auf Ihre Kraftquellen auszurichten. Finden Sie eine Antwort auf die folgende Frage: Über welche persönlichen Quellen von Kraft und Stärke verfügen Sie, um mit einer schwierigen Situation umzugehen? Ist das zum Beispiel Lebenserfahrung, Mut, Gelassenheit, Stärke, Gesundheit und Fitness, Disziplin, Interesse und Neugier, Ausdauer, Geduld, Klugheit, Zuversicht, Optimismus, Selbstbewusstsein, Vertrauen und Glaube (in sich selbst, in kompetente andere Menschen, in Gott oder das Schicksal oder den großen Geist oder die Wissenschaft), Lebensfreude, Übersicht, Achtsamkeit, Verantwortungsgefühl, Sorgfalt, geistige Klarheit, Flexibilität, Opferbereitschaft, Demut, innere Ruhe und Besonnenheit, Weisheit, Unerschrockenheit in Augenblicken der Gefahr, Liebesfähigkeit, Verbundenheit, die Kraft, allein sein zu können, Fantasie, Kreativität, Humor, Leichtigkeit … oder noch ganz andere Qualitäten?

3. Erinnern Sie sich nun an Zeiten und Orte, an denen diese Ihre Ressourcen und Qualitäten früher bereits da waren und Ihnen geholfen haben. Denn jede Kompetenz, über die wir einmal verfügt haben, bleibt in uns abrufbar. Wann, wo und wie haben Ihnen diese Qualitäten bereits einmal geholfen?
Und falls das schwierig ist, können Sie folgendes tun: Erinnern Sie sich an Menschen, die genau diese Fähigkeiten haben, die Sie sich wünschen.

Notieren Sie sich, welche eigenen Eigenschaften und Ressourcensituationen bzw. Menschen mit den gewünschten Qualitäten Ihnen eingefallen sind.

4. Erlauben Sie sich dann, sich zu entspannen und Ihre Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Erinnern Sie sich so lebhaft wie möglich an diese Situation, in der Sie diese besondere Fähigkeit (etwa: Selbstvertrauen) zur Verfügung hatten. Erinnern Sie sich mit all Ihren Sinnen, gerade so, als würden Sie die Situation jetzt noch einmal wiedererleben … als wären Sie noch einmal mittendrin … Wie ist Ihr Körpergefühl, was gibt es zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken, zu tasten? Welche inneren Gedanken tauchen da auf? Wie fühlen Sie sich in dieser Situation? Wenn das Bild und Ihr Erleben der Situation deutlich und klar sind und so vollständig wie möglich, dann legen Sie Ihre rechte Hand auf Ihr linkes Handgelenk. So verankern Sie das gewünschte Erleben an einem körperlichen Ort. Und immer dann, wenn Sie ab jetzt diesen Ort berühren, werden Sie sich bewusst oder unbewusst an diesen Fähigkeit(en) erinnern.
Falls Ihnen das schwerfällt, probieren Sie folgendes: Erinnern Sie sich oder stellen Sie sich vor, wie ein anderer Mensch diese Kraftquelle, die Sie sich wünschen, erlebt hat und versetzen Sie sich in ihn. Erleben Sie die Kraftquelle nun in sich selbst… (Dann weiter wie oben.)

5. Gehen Sie nun in ihrer Vorstellung in die Zukunft. Stellen Sie sich zukünftige Situationen vor, in denen Sie diese Kraftquelle(n) gut brauchen können und auch einsetzen. Stellen Sie sich vor, wie Sie Ihre Anker benutzen… die zugehörigen Gedanken denken … Ihre Kraftquellen sprudeln lassen und mit ihnen die Situation bewältigen. (1)

Wir wissen, dass Vorstellungsübungen ein sicherer, wissenschaftlich erprobter und wirksamer Weg sind, um Ängste abzubauen. Wenn Sie die Muße haben, können Sie diese Vorstellungs¬übung (Schritt 5) öfter am Tag machen. Bewährt hat sich eine Häufigkeit von etwa 3 Mal am Tag, jeweils 5 Minuten.

Angstgedanken richten sich in aller Regel auf bestimmte Erwartungen im Hinblick auf mögliche Ereignisse in der Zukunft. In der Regel projizieren wir unsere negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Zukunft und bemerken gar nicht, dass wir das tun. Doch nur sehr selten gestaltet sich die Zukunft genau so, wie wir sie erwartet haben. „Mein Leben war voller Katastrophen, die nie eingetreten sind“ soll Max Schmeling diese Lebensweisheit prägnant zusammengefasst haben.

Machen Sie sich dabei auch bewusst, dass unsere Erwartungen unsere Wahrnehmungen steuern: Wenn wir von Angst erfüllt sind, dann werden wir in unserer Innen- und Außenwelt dazu neigen, mehr die Dinge wahrzunehmen, die unsere Ängste verstärken und mögliche ermutigende Ereignisse übersehen. Wer sich in seiner inneren Haltung auf Positives ausrichtet, wird auch mehr davon wahrnehmen können!

Bereits der antike Philosoph Epiktet wusste, dass es niemals die äußeren Phänomene alleine sind, die unsere Gefühle bestimmen. „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben“ sagte er, völlig zu Recht. Der Satz gilt auch für die jetzige Lage. Stets sind es unsere Urteile und Bewertungen einer gegebenen Situation, die unsere Gefühle erschaffen.

Weil Angstgefühle also eng an unsere Meinungen, Gedanken und Überzeugungen gekoppelt sind, ist es äußerst sinnvoll, erstens unsere wirkliche innere Bewertung der Lage zu erkennen und diese in einem zweiten Schritt auf ihren Realitätsgehalt zu überprüfen. Hege ich den Gedanken: ‚Ich werde sicher an Covid-19 sterben‘, so werde ich vermutlich Angst bekommen, die meiner Achtsamkeit im Alltag schadet. Halte ich trotz aller staatlichen Zusagen für finanzielle Hilfen an dem Gedanken fest, dass ich jetzt meine Arbeit und meine Wohnung verlieren und allein unter der Brücke enden werde, dann wird mich diese Sorge nicht schlafen lassen. Wieder wird die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit meines Wachbewusstseins darunter leiden.

Es ist also elementar bedeutsam, seine eigenen Gedanken, so gut es eben geht, zu hinterfragen und sie schließlich, wo immer möglich, durch Besseres zu ersetzen. Ich will Ihnen nun einen zweiten Erfolg versprechenden, strukturierten und sehr gründlichen Weg zeigen, mit Ihren Ängsten umzugehen:

Wenn Sie sich also ängstigen, dann fragen Sie sich als ersten Schritt:
Was fürchten Sie genau? Und welche Bewertung Ihrer Situation liegt dem zugrunde? Welche Meinung haben Sie über sich und Ihr Schicksal in dieser Krise?
Die Antwort auf die erste Frage verwandelt das globale Angstgefühl bereits in eine konkrete Furcht, mit der sich leichter umgehen lässt. Mit den anderen beiden Fragen können Sie die Meinungen und Überzeugungen finden, die ihrer Angst zugrunde liegen. Schreiben Sie bitte die Antworten auf.

Im zweiten Schritt ist es sinnvoll, Ihre Antworten auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ein bewährter möglicher Weg sind die Fragen aus The Work, einer Technik der Lebensberaterin und Lehrerin Byron Katie, die selbst durch tiefe Lebenskrisen gegangen ist. (Ich stelle Ihnen hier meine Zusammenfassung der Technik dar.)

Ist dieser Gedanke – ‚Ich werde meine Arbeit und meine Wohnung verlieren und unter der Brücke enden‘, um das oben genannte Gedankenbeispiel wieder aufzugreifen – wahr? Eine mögliche Antwort darauf könnte lauten: ‚Hmm. Ich denke schon.‘

Kann ich wirklich wissen, dass das wahr ist? Bedenken Sie dabei folgendes: Aussagen über die Zukunft sind in aller Regel ungewiss und unser jetziges Handeln bestimmt mit, wie unser Geschick aussehen wird. Dessen eingedenk könnte Ihre Antwort nun lauten: ‚Ich kann tatsächlich nicht sicher wissen, ob der Gedanke wahr ist. Es könnte wahr werden, dass ich unter der Brücke ende, aber ich kann jetzt was Sinnvolles machen und dann mal sehen, was geschehen wird.‘

Fahren wir mit Byron Katies Fragenkatalog fort. In den nächsten vier Fragen geht es nun darum, die Auswirkungen bzw. die Nützlichkeit der vorgefassten Meinungen und Bewertungen zu untersuchen und unsere Fixierung darauf zu lockern. Ich sehe die folgenden vier Fragen als den dritten Schritt des gesamten Prozesses:

Wie reagiere ich, wenn ich an dieser Überzeugung festhalte? ‚Das macht mir riesigen Stress und ich kann nicht mehr klar denken …‘ könnte die Antwort darauf lauten.

Gibt es einen Grund, diese Überzeugung loszulassen? ‚Naja, wenn ich mir vorstelle, dass ich vielleicht doch noch eine Chance habe, dem Leben unter der Brücke zu entgehen, dann würde ich mich vielleicht aufraffen können, mir Unterstützung zu holen …‘ könnte eine mögliche Antwort darauf sein.

Gibt es einen Grund, der mir keinen Stress verursacht, an dieser Überzeugung festzuhalten? ‚Hmm, mir fällt erstmal keiner ein.‘‘

Wer oder wie wäre ich ohne diese Überzeugung? Diese Frage eröffnet in der Regel den Blick auf ein Wunschbild von uns selbst, auf das wir stolz sein könnten und leitet zu Lösungen über. ,Ich könnte mich wie jemand fühlen, der es zumindest ausprobiert hat. Vielleicht klappts nicht, aber ich müsste mir dann nicht vorwerfen oder vorwerfen lassen, dass ich es nicht wenigstens versucht habe.‘

Ich erinnere daran: Es hilft sehr, Ihre eigenen Antworten schriftlich festzuhalten!

Im vierten Schritt geht es darum, aktiv nach Meinungen, Gedanken, Bewertungen der Lage zu suchen, die realistisch sind und die Lösungswege hin zu gewünschten Zielen enthalten oder neue Möglichkeiten aufzeigen. Bei Byron Katie geschieht dies, indem man nach Umkehrungen der inneren Überzeugungen sucht. Die naheliegendste mögliche Umkehrung ist einfach das Gegenteil zur obigen Überzeugung: ‚Ich werde nicht Pleite gehen und unter der Brücke enden! Wenn ich mal für einen Moment versuchsweise annehme, dass das möglich ist, wie kriege ich das hin? Vielleicht stundet mir der Vermieter die Miete, wenn ich nachfrage? Vielleicht bekomme ich Zuschüsse oder einen Kredit etc. Vielleicht finde ich einen anderen Job, falls ich arbeitslos werden sollte? In jeder Krise gibt es auch Firmen, deren Umsätze (Papierfabriken!) durch die Decke gehen, die brauchen jetzt sicher neue Leute!‘

Probieren Sie einmal diesen Viererschritt aus und gehen Sie vom Erkennen der eigenen Meinung über das Überprüfen dieser Meinung auf ihren Wahrheitsgehalt und das Lockern des Verhaftet Seins an diese Meinung den ganzen Weg bis hin zum Finden einer neuen, tragfähigen und realistischen Meinung über ihre aktuelle Lage. Ich bin sicher, dass sich diese Mühe für Sie auszahlen wird.

Die folgende kleine Geschichte bringt das Wesentliche kurz auf den Punkt: Zwei Frösche fallen in einen Milchtopf. Der eine Frosch sagt sich, dass seine Lage aussichtslos ist, geht unter und ertrinkt. Der andere Frosch strampelt und strampelt und strampelt. Er strampelt so lange und so beharrlich, dass sich die Milch schließlich durch sein Strampeln in Butter verwandelt, also fest wird und er leicht heraushüpfen kann.

Schließen möchte ich diesen Abschnitt mit einer weiteren Art, von seinem Kopf nützlichen Gebrauch zu machen. Die sehr erfahrene und hochgeachtete Jungianische Psychotherapeutin Verena Kast, eine äußerst versierte Begleiterin in Krisen, hat sich in einem schönen Interview zur aktuellen Lage geäußert. Sie rät unter anderem dazu, erst einmal zu lernen, die Situation zu akzeptieren und sich eigene Stärken für die Bewältigung der Krise bewusst zu machen. (Das ganze Interview, das auf Englisch geführt wurde, finden Sie hier (2)). Sehr nützlich finde ich darüber hinaus Prof. Kasts Vorschlag, die eigene Fantasie für die Zeit nach der überstandenen Krise kreativ zu nutzen, etwa so: Schaffen Sie Vorstellungsbilder von den guten Dingen, die Sie tun werden, wenn all das überstanden ist. Ein Beispiel: Wie fühlt es sich an, wenn das Kontaktverbot wieder aufgehoben sein wird, seine Freundinnen und Freunde wiederzusehen? Wie fühlt sich die Vorstellung an, sie wieder zu umarmen? Wie fühlt sich die Vorstellung an, wieder mit den Enkelinnen und Enkeln zu spielen? Draußen zu sitzen und in der warmen Sonne einen Eisbecher zu genießen? Oder wieder in den Club tanzen zu gehen? Erlauben Sie sich jetzt die Glücksvorstellung eines schönen Zukunftsmoments. Denn das erschafft schon hier und jetzt eine gute innere Stimmung. Das Gehirn lebt immer nur in der Gegenwart. Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist, dass Sie durch ihr so geschaffenes Wohlgefühl nachweislich ihr Immunsystem stärken.

(4) Kontrolle und Vertrauen, Autonomie und wechselseitige Abhängigkeit


Wir lernen gerade wieder neu, wie wenig wir tatsächlich kontrollieren können und wie groß unsere Abhängigkeiten sind. Ein kleines Beispiel: Selbst in unserer hochindustrialisierten Gesellschaft ist es derzeit für den Normalbürger – es sei denn zu horrenden Preisen – schwierig, an Atemschutzmasken zu kommen. Ein Großteil der Produktionsstätten der gesamten Welt für diese Schutzmasken liegt ausgerechnet in der chinesischen Provinz Hubei, von der die Corona-Pandemie ihren Ausgang nahm. Mit dem Shutdown wurde auch die Produktion der Masken stillgelegt. Es mag tröstlich sein, zu wissen, dass die chinesischen Fabriken inzwischen ihre Arbeit wieder aufgenommen haben, so dass wir voraussichtlich in Kürze mit einer Behebung des Mangels rechnen können. Zudem haben findige einheimische Unternehmer begonnen, diese Masken selbst herzustellen.

In einer Situation des Kontrollverlusts ist Vertrauen vonnöten. Es wird wichtig sein, täglich neu Vertrauen in unsere eigene Kraft und in die Stärke anderer Menschen und Institutionen zu mobilisieren. Der Philosoph Seneca hat uns geraten, unser Leben in Tageseinheiten einzuteilen. Schauen Sie auf jeden Tag als ein neues Leben, das Sie jetzt gestalten können. Vertrauen in die eigene Kraft nützt dabei. Vielleicht nutzen Sie dafür ein Mantra? Ein Mantra ist, wörtlich übersetzt, ein Instrument oder Hilfsmittel, das den Geist schützt.

Wie könnte Ihr Mantra lauten, das Ihnen hilft, damit die Gedanken der Sorge und Angst nicht überhandnehmen? Menschen waren schon immer sehr kreativ darin, sich Mut zu machen. Ist Ihnen zum Beispiel das zur Achtsamkeit anspornende Motto der aktuellen Edeka-Fernsehwerbung eine Hilfe: Augen auf und durch!? Was halten Sie von: Abwarten und Tee trinken! Keep calm and carry on! (Ruhig bleiben und einfach weitermachen!) Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist! Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Auch das geht vorüber! Probiere es einfach aus. Es kann gelingen! Trotz alledem! Weiter, immer weiter! Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her! Es kommt wie es kommt. Machen wir das Beste draus! Meine Kinder (Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Kollegen etc.) brauchen mich jetzt. Wenn schon nicht für mich, dann will ich zumindest für sie mein Bestes geben! Neuer Tag, neues Glück! Es wird sich ein Weg finden! Wo Leben ist, ist auch Hoffnung! Es ist noch immer gut gegangen! Etwas Besseres als den Tod finden wir überall! Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen! Am Ende ist alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zuende! Om namah shivaya! Inshallah! Dein Wille geschehe! Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir!

Welches Mantra, welcher Psalm, welches Lebensmotto, welche Kalenderweisheit oder welcher Spruch auch immer Ihnen hilft, dieses Tal zu durchschreiten … all das ist gut und richtig.

Oder können Ihnen Affirmationen ein geistiger Schutzschild und eine Kraftquelle sein? Ein Bespiel dafür wäre: „Ich bin im Frieden mit dem ständigen Wandel des Lebens. Inmitten aller Veränderungen bin ich stets sicher und geborgen.“ Vielleicht erscheint Ihnen dieser kühne Satz als nützlich: „Aus dieser Situation entsteht für alle Beteiligten nur Gutes. Es gibt eine für alle befriedigende Lösung. Alles ist gut und mir kann nichts geschehen.“ (Diese Beispielsätze sind von Louise Hay.)

Bedenken Sie: Die Zukunft ist offen. Unsere Gedanken und Glaubenssätze wirken dabei mit, eine bestimmte Zukunft zu erschaffen. Denn sie tragen die Kraft einer selbsterfüllenden Prophezeiung in sich. Wenn Sie immer wieder ihren Angstgedanken zuhören und diese sich fest in Ihrem Denken einnisten können, dann wird ihre Zukunft wahrscheinlich eher so aussehen, wie das Ihre Angstgedanken befürchten. Wenn Sie stattdessen den inneren Glauben an ein mögliches Gelingen durch zuversichtliche oder Halt gebende Mantren und Sätze nähren und stärken, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich alles zum Besseren hin wandeln kann.

Kennen Sie die Geschichte vom alten weisen Indianer, dessen Enkel bewundernd zu ihm aufschaut und ihn eines Tages fragt, wie er so ein weiser Mann geworden ist? Der Alte schaut liebevoll auf seinen Enkel und antwortet, dass im Herzen jedes Menschen zwei Wölfe lebten. Der erste Wolf sei böse, gemein, gierig, rücksichtslos, voller Angst, selbstsüchtig usw. Der zweite Wolf sei freundlich, liebevoll, mitfühlend, großzügig, mutig, hilfsbereit, selbstlos usw. „Beide Wölfe kämpfen andauernd miteinander. Welcher Wolf gewinnen wird, hängt davon ab, welchen Wolf Du in Dir nährst. Ich habe mich in meinem langen Leben darum bemüht, den zweiten Wolf zu nähren.“

Natürlich ist es so, dass unser Einfluss auf die Gestaltung unseres Lebens begrenzt ist. Gerade die aktuelle Corona-Krise führt uns wieder deutlich vor Augen, wie klein, unwissend und hilflos wir vor manchen Phänomenen auf dieser Erde sind. Sich wieder mehr in Demut und Bescheidenheit zu üben, könnte ein angemessener und naheliegender Schluss daraus sein.
Trotz allem: Vertrauen in die eigene Kraft ist gut. Doch allein mit dem Vertrauen in die eigene Kraft ist es nicht getan. Denn gerade in dieser Krise spüren wir in aller Deutlichkeit, wie sehr wir voneinander abhängig sind. Ohne die anderen Menschen können wir nicht überleben. Das ist eine Binsenweisheit und doch war uns das vielleicht noch nie so deutlich bewusst wie jetzt. Wir brauchen andere und wir brauchen Vertrauen in andere. Derjenige, der jetzt im Misstrauen verharrt, schürt dadurch nur seine Angst.

Wir brauchen Vertrauen in unsere Forscher und Wissenschaftler, allen voran unsere Virologen, Infektiologen und Epidemiologen, die uns sachlich, seriös und sorgfältig mit Wissen versorgen und auf der ganzen Welt mit Nachdruck an der Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten arbeiten. Wir brauchen Vertrauen in unsere Politiker, die Maßnahmen ergreifen, um unser finanzielles und physisches Überleben zu sichern. Diese Hilfen werden irgendwann auch bei uns ankommen. Wir brauchen Vertrauen in all die Institutionen und Mitarbeiter unseres Gesundheitswesens, die uns in unserer Not beistehen. Wir brauchen Vertrauen in all die öffentlichen Einrichtungen, die den Fortbestand eines geordneten Zusammenlebens ermöglichen. Wir brauchen Vertrauen in all die Mitmenschen, die jetzt durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass wir weiter das Nötigste zum Leben haben: Lebensmittel, Strom, Gas, Wasser, Heizmaterial, Hygieneartikel, Kommunikationsdienstleister, Journalisten und Fernsehredakteure etc.

All diese Menschen verdienen unsere Dankbarkeit. Und Dankbarkeit ist nie verkehrt: Sich gleichzeitig dankbar und ängstlich zu fühlen ist nahezu unmöglich. Daher kann es ein guter Weg sein, sich gerade jetzt 3 oder 5 Dinge zu notieren, für die wir dankbar sein können (z.B. sauberes Wasser, Müllabfuhr, Apotheken, das lustige Klopapiervideo bei WhatsApp, hilfreiche Nachbarn, das Lächeln eines Spaziergängers, den ÖPNV (trotz allem), das eigene Auto, Motorrad, Fahrrad, den Postboten, Ärzte und Krankenschwestern und Pfleger, Lastwagenfahrer, Menschen in Supermärkten usw.) und daraus vielleicht sogar eine Alltagsgewohnheit zu machen.

Wir können jetzt deutlicher sehen, wie viele Dinge wir für selbstverständlich genommen haben, die es keineswegs sind. Wenn wir stattdessen Dankbarkeit üben für all die Waren und Dienstleistungen, die unser gutes Überleben sichern, tun wir uns selbst und unseren Mitmenschen einen großen Gefallen.

(5) Wie können wir mit der Gefährdung unseres Lebens umgehen?


Ein zentraler Grund für das vermehrte Auftreten von Angst und Sorge ist neben der Angst vor dem ökonomischen Ruin sicher die tödliche Bedrohung, die mit dem Virus einhergeht. Die übliche Verdrängung von Krankheit und Tod in unserer Gesellschaft kann unter den gegebenen Umständen nicht mehr aufrechterhalten werden. Denn es ist wahr, dass in dieser Krise zahlreiche Menschen sterben und noch sterben werden. Am Tag an dem ich diesen Satz schreibe, am 27. März 20, hat sich die Zahl der Coronatoten in Deutschland gegenüber dem 23.03.20 verdreifacht: 306 Tote sind inzwischen zu beklagen. Am Tag, an dem Sie dies lesen, werden es noch weit mehr sein.

Es ist jedoch auch wahr, dass nach aktuellen Expertenmeinungen 98 bis 99 Prozent aller mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Deutschland die Covid-19-Krankheit überleben werden. Und jüngste Forschungsergebnisse stimmen sogar noch hoffnungsvoller: Die erste repräsentative Studie zur tatsächlichen Auftretenshäufigkeit von Infektionen – also nicht nur der offiziell gemeldeten und per Test bestätigten Infektionsfälle sondern der gesamten Anzahl infizierter Menschen – in der Durchschnittsbevölkerung, die von Prof. Streeck von der Uni Bonn in der besonders betroffenen Region um Heinsberg und Gangelt durchgeführt wurde, deutet auf ein Sterbensrisiko von 0,37 Prozent hin! Das würde bedeuten, dass die durchschnittlichen Überlebenschancen bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus für uns alle in Deutschland bei über 99,6 Prozent liegen! (3) Auch wenn sich diese Ergebnisse vielleicht nicht auf ganz Deutschland übertragen lassen, das Forschungsdesign umstritten ist und sicher weitere Studien erforderlich sind, um die Ergebnisse zu überprüfen, so erscheint es doch als ein Signal der Hoffnung.

Bei 80 Prozent aller Infizierten nimmt die Krankheit einen leichten Verlauf oder bleibt gar völlig ohne wahrnehmbare Symptome. Immer mehr Menschen genesen von der Infektion, entwickeln so eine stabile Immunabwehr und stellen damit gleichzeitig keine Infektionsgefahr mehr für ihre Mitmenschen dar. Wir nähern uns also auch an jedem einzelnen Tag mehr und mehr der angestrebten Herdenimmunität, die mit einem Infektionsgrad von etwa 2 Dritteln der Bevölkerung erreicht sein wird.

Je jünger wir sind, desto besser sind in der Regel die Chancen: Etwa 90 Prozent aller Todesfälle in Italien haben Menschen betroffen, die älter als 80 Jahre alt sind. In Deutschland liege das Durchschnittsalter der bisherigen Coronatoten laut RKI-Präsident Wieler bei 80 Jahren. (Die bislang bekannten Fakten bedeuten jedoch nicht, wie Sie sicher wissen, dass nicht auch junge Menschen gefährdet sind. Auch junge Erwachsene können schwer erkranken. Ihre Prognose ist jedoch insgesamt deutlich besser, sagen die Experten.) Und die meisten Verstorbenen hatten mindestens eine, die meisten sogar mehrere schwerwiegende Vorerkrankungen. Ein Beispiel: In Hamburg gäbe es nach Aussage des Leiters des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf, Prof. Klaus Püschel, bislang (am 09. April 20; (3)) keinen einzigen Coronatoten, der nicht auch an einer schwerwiegenden Vorerkrankung gelitten habe. Prof. Püschel kann das fachkundig beurteilen, da er jeden einzelnen Coronatoten in Hamburg obduziert hat.

Natürlich ist jeder Todesfall entsetzlich und eine Tragödie für Betroffene und ihre Angehörigen. Meine noch lebende Mutter ist nun fast 90 Jahre alt und ihr Tod jetzt wäre ein äußerst schmerzlicher Verlust.

Ich halte es bei all dem für hilfreich, sich eines völlig klar zu machen: Die momentanen Ausgangsbeschränkungen und der selbstverantwortliche und disziplinierte Umgang mit den Hygieneregeln und den Empfehlungen für einen körperlichen Sicherheitsabstand zwischen uns werden die jetzige und zukünftige Ansteckungsrate verringern, so dass unser Gesundheitssystem fähig bleibt, für uns zu sorgen. Es klingt für mich glaubwürdig, was ein Virologe in einer der zahllosen Talkrunden zum Coronavirus sinngemäß sagte: Wenn die ganze Welt von einer solchen Pandemie bedroht ist, dann sei Deutschland eines der besten Länder, um die Krise zu überleben.

Also: Denken Sie realistisch. Ihre Chancen, die Krise lebend zu überstehen, liegen in Deutschland bei 98 bis 99 Prozent! Ihre Chancen liegen vielleicht sogar noch höher – bei gut 99,6 Prozent – sofern sich die jüngsten Forschungsergebnisse der Heinsberg-Studie bestätigen sollten. Das sind wirklich ausgezeichnete Überlebenschancen. Machen Sie sich diese Zahlen immer wieder einmal bewusst.

Die reale Bedrohung durch Krankheit und Tod hat viele Schattenseiten, doch es gibt auch Lichtvolles darin. Hier können wir von Menschen lernen, die mit der Diagnose einer das Leben bedrohenden Krankheit wie etwa Krebs konfrontiert waren und Wege gefunden haben, mit der Bedrohung zu leben. Denn diese Menschen haben sich in einer Lage befunden, in der sie gezwungen waren, sich der Wahrheit ihrer Sterblichkeit zu stellen. Und derzeit sind wir alle in einer ähnlichen Lage. Das war zwar schon immer so, doch nun sehen und spüren wir das in aller Schärfe. Was für eine Chance könnte vielleicht darin liegen?

Der Leiter der Krebsberatungsstelle Tübingen, der Psychologe Martin Wickert, zitierte jüngst in seinem Abschiedsvortrag an der Uni Tübingen ein Gedicht von Erich Fried (4). Das Gedicht trägt den Titel ‚Rast‘:

Stehen am Rande des Todes
Ist nicht so anders
als am Rand eines Steilhangs stehen
die Augen nach unten

Wenn man fällt
ist es aus
aber die Aussicht ist weiter
und man atmet tiefer
als im Alltag
und in seiner Allnacht

Das Gedicht kann auch als Erläuterung der Doppelgesichtigkeit der Todesgefahr gelesen werden, in der schwerkranke Menschen schweben: Es ist wahr, dass das Leben enden kann. Aber es ist auch wahr, dass die Lebensintensität zunimmt. Auch Bergsteiger in gefährlichen Steilhängen kennen das und Soldaten in der Schlacht: An der Schwelle zum Tode wird das Leben äußerst intensiv und kostbar. Frieds schöne Metapher der ‚Allnacht‘ will wohl sagen, dass unser sonstiger Alltag oft dumpf und banal und verdunkelt von der Unbewusstheit routinierter Lebensführung (gewesen) ist. Das kann man über unseren jetzigen Alltag in Coronakrisenzeiten gewiss nicht sagen. Wir spüren wieder mehr unsere immense Verwundbarkeit, erkennen die große Begrenztheit unseres Wissens, erinnern uns schmerzlich an unsere Endlichkeit. All das kann uns Angst machen. Doch das Leben und unser Handeln darin wird auch wesentlicher und intensiver. Und da wir ohnehin irgendwann sterben werden, kann all das jetzt eine Einladung sein, das Thema der eigenen Sterblichkeit nicht ganz zu vergessen. Eine weitere große Kraft des Denkens an den Tod besteht ja darin, dass er uns mit großer Dringlichkeit gemahnt, zu überprüfen, ob wir so leben, wie wir leben wollen.

Das mag nicht mehr wichtig sein, wenn wir einen schweren Verlauf von Covid-19 erleben sollten oder gar auf einer Intensivstation landen und mit dem Tode ringen. Das gravierendste Symptom, so vernehmen wir aus den Medien, sei neben dem hohen Fieber die erschreckende Atemnot des Kranken. Wiedergenesene Menschen vergleichen das mit einem Gefühl des Ertrinkens; man versuche zu atmen, aber innen komme nichts an. Glücklicherweise sind Deutschlands Kliniken sehr gut mit Geräten ausgestattet, die uns im Notfall künstlich beatmen. (Dies soll gewiss nicht mitleidlos klingen angesichts des Elends, das diese Pandemie in anderen Ländern auf der ganzen Welt anrichtet und noch anrichten wird. All das ist furchtbar und wenn Sie etwas tun können, um das Leid zu lindern, etwa durch Spenden, dann tun Sie das bitte. Aber in diesem Text wende ich mich vor allem an deutschsprachige Leserinnen und Leser.)

Doch was ist, wenn es zu viele Schwerkranke geben sollte und alle Beatmungsgeräte schon vergeben sind? Diese Situation ist, was Deutschland betrifft, extrem unwahrscheinlich: Nach Prof. Harald Lesch, dem ZDF-Wissenschaftsexperten, würde dieser Fall in Deutschland erst dann eintreten, wenn die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei über 40.000 liegen würde (Harald Lesch: Videostatement vom 19.03.20). Davon sind wir derzeit noch meilenweit entfernt und aufgrund der aktuellen Maßnahmen ist es auch nicht zu erwarten, dass diese Zahl jemals erreicht werden wird!

Erlauben wir uns dennoch, uns die Situation vorzustellen, dass es zu wenige Beatmungsgeräte bzw. zu wenig geeignetes medizinisch geschultes Personal, das die Geräte auch kompetent bedienen könnte, gäbe. Das wäre eine Ausnahmegegebenheit, in der wir leicht in Panik geraten könnten, was unsere Lage verschlimmern dürfte. Können wir uns darauf vorbereiten? Ist es möglich, selbst in dieser Situation extremer Todesnähe etwas dafür zu tun, um gefasster zu bleiben, damit unser Körper seinen Überlebenskampf und seine Selbstgenesung erfolgreicher und leichter gestalten kann? Vielleicht ist dies eine Illusion, aber ich möchte mir vorstellen, dass der Versuch, geistig so wenig panisch wie möglich zu bleiben, unserem Körper sehr dabei hilft, die Krise zu bewältigen. Und wenn auch das misslingt oder nichts bringen sollte und es wirklich zuende geht, dann wünsche ich mir und uns allen, dass der eine geistige Schritt, den ich oben angesprochen habe, noch gelingt: Ein Ja zu finden, loszulassen und sich vertrauensvoll in das Geschehen hineinfallen zu lassen.
Auch dafür lässt sich etwas tun. Der Dalai Lama sagt: „Wenn wir auf einen friedvollen Tod hoffen, dann müssen wir in unserem Geist und in unserer Lebensführung den Frieden kultivieren.“ Auf denn!

Bedenken Sie, dass es beim Umgang mit Ängsten aller Art sehr sinnvoll ist, sich zu erlauben, auch an das schlimmstmögliche Ende zu denken. Den Kopf in den Sand zu stecken und diese Möglichkeit verdrängen zu wollen – das hilft nur begrenzt und es kostet uns wertvolle Energie, die im Wegdrängen des Gedankens vergeudet wird. Und untergründig wird uns dieser Gedanke an einen schlimmen Ausgang doch nicht loslassen. Viel produktiver ist es, den Gedanken zuzulassen und zu einer inneren Akzeptanz dafür zu finden. Sobald es uns gelingt, innerlich zu sagen: ‚O.k. wenn es denn so sein sollte, dass das Schlimmste geschieht, dann werde ich zur Not auch damit umgehen können‘ werden wir mehr innere Ruhe spüren, mit uns im Frieden sein und vor allem: Es wird wieder Energie frei werden, die wir jetzt nutzen können, um das schlimmstmögliche Ergebnis abzuwenden. Oder damit leben – oder sterben – zu können.

Ja, wir oder unsere Lieben können an Covid 19 – oder an einem Herzinfarkt, an Krebs, einem Schlaganfall, an einer chronischen Erkrankung, einem Unfall und so weiter – sterben. Doch welche große Freiheit liegt darin, wenn wir es bereits gelernt haben oder eines schönen Tages gelernt haben werden, innerlich ausgesöhnt zu sein mit unserer Sterblichkeit! Im Ja zu unserem Tod liegt die letztendliche Kraft, die uns die Freiheit schenkt für ein aufrechtes, selbstbestimmtes und gutes Leben in Würde.

(6) Wie wird unsere Rückschau auf die heutigen Ereignisse aussehen?


Doch bleiben wir realistisch. Die Allermeisten von uns werden es überleben. Und wenn wir dann in ein oder zwei Jahren auf diese jetzige Zeit zurückblicken, wie werden wir vor uns und anderen dastehen? Werden wir stärker geworden sein, weil wir mit unseren Ängsten gerungen und den Kampf manchmal verloren aber schlussendlich gewonnen haben? Werden wir sagen können, dass wir unser Bestes getan haben? Werden wir eine persönliche Vision eines Happy Ends für diese Krise entworfen und unser Leben in der Krise darauf ausgerichtet haben? Werden wir liebevoller geworden sein? Werden wir stolz auf uns sein können, weil wir sogar unsere eigene Ängstlichkeit und die Ängstlichkeit anderer Menschen in Liebe angenommen und umarmt haben?

Liebe – und daran gibt es keinen Zweifel und das muss hier gesagt werden, auch wenn es abgedroschen klingen mag – ist und bleibt das stärkste Heilmittel gegen unsere Angst (5).

Werden wir ärmer geworden sein an materiellem Besitz aber vielleicht auch einfacher, demütiger, dankbarer und ganz gewiss reicher an Lebenserfahrung? Werden wir Teil des Problems oder der Lösung gewesen sein? Wird unser bewusstes oder unbewusstes Gebet eher so gelautet haben: „Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd‘ andre an!“? Denn selbstverständlich waren wir damals im vergangenen Heute in Gefahr, dass die egoistischsten Anteile in uns sich hätten durchsetzen können und wir nur nach der Devise ‚Jeder ist sich selbst der Nächste‘ gehandelt haben. Oder wird unser Gebet eher so ähnlich geklungen haben wie die Segenswünsche in der buddhistischen Metta-Meditation? (Ich gebe hier einen Auszug aus meiner persönlichen Version dieser Meditation an): „Mögen alle Wesen, nah und fern, sicher und geborgen sein. Mögen alle Wesen frei sein von innerem und äußerem Leid. Mögen alle Wesen glücklich und zufrieden sein. Mögen alle Wesen stark und voller Mitgefühl sein. Mögen alle Wesen ganz und heil und gesund sein. Mögen alle Wesen sich leicht und wohl fühlen.“ Oder war unser Vertrauen gar so stark, dass wir uns in unserem Gebet auf „Dein Wille geschehe“ verlassen haben?

Werden wir die „Bewährungsprobe“, von der Kanzlerin Merkel sprach, bestanden haben? Werden wir die Chancen für mehr Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft untereinander gesehen und ergriffen haben? Werden wir Erfahrungen gemacht haben, die der Ausgangspunkt geworden sind für ein „neues Zeitalter der Solidarität“, wie es Finanzminister Olaf Scholz so hoffnungsvoll formulierte? Werden wir vielleicht gar bereits die Konturen einer neuen und menschlicheren gesellschaftlichen Ordnung erkennen können? Werden wir klüger geworden sein und williger, uns ernsthaft der anderen großen Herausforderung der Menschheit, der Klimakrise, zuzuwenden? Werden wir einen evolutionären Sprung hin zu einer solidarischen, kooperativen und gerechten Weltgemeinschaft gemacht haben? Wir werden sehen.

Probieren Sie zum guten Schluss einmal folgendes ganz persönliche Gedankenexperiment, mit dem Sie noch einmal die Kraft Ihrer Vorstellungsgabe nutzen können: Stellen Sie sich vor, dass Sie an dem Punkt in der Zukunft angekommen sind, an dem die Krise vorüber ist. Gestatten Sie sich, sich vorzustellen, dass Ihre äußeren Lebensumstände gut sind, vielleicht sogar weitaus besser, als Sie es damals im vergangenen Heute befürchtet haben. Sie fühlen innere Zufriedenheit, Selbstachtung, vielleicht sogar Stolz auf sich selbst. Erlauben Sie sich, diese Zukunftsvision im Hier und Jetzt mit allen Sinnen zu erleben. Was sehen Sie, hören Sie, fühlen Sie?
Stellen Sie sich dann vor, Sie würden einem Freund oder einer Freundin davon erzählen, wie Sie das erreicht haben. Welche Wege sind Sie gegangen? Wer oder was hat Ihnen geholfen? Was haben Sie vielleicht aus gutem Grund vermieden? Erzählen Sie einfach davon, wie sie das geschafft haben. Vielleicht sehen Sie in Ihrer Vorstellung sogar, während Sie sprechen, wie Ihre Freundin oder Ihr Freund Sie freudig anlächeln!?


„Wisse, dass es kein Leid gibt, dem nicht Freude folgt,
kein Unglück, das nicht irgendein Glück nach sich zöge.“
(Persische Weisheit)

Anmerkung 1:
Diese Übung verdanke ich Stephen M. Johnson, der sie in seinem Buch ‚Charakter-Transformation‘ beschrieben hat. Ich habe sie hier nur geringfügig modifiziert.

Anmerkung 2:
Das ganze Gespräch mit Prof. Verena Kast finden Sie hier.

Anmerkung 3: Ich habe meinen Auszug der Erkenntnisse aus der Heinsberg-Studie, die am 09. April 20 von Prof Streeck als erste vorläufige Zwischenergebnisse veröffentlicht wurden, am 10. April hinzugefügt und meinen Text daraufhin leicht modifiziert. Zudem habe ich meinen Text um die Aussagen von Prof. Püschel ergänzt, die er im ZDF in der ‚Markus-Lanz‘-Sendung vom 09.04.20 tätigte.

Anmerkung 4:
Ich verdanke diese Information meinem Bruder Jürgen Freudl, der im gemeinnützigen Förderverein der Krebsberatungsstelle Tübingen maßgeblich beteiligt ist.

Anmerkung 5:
Kürzlich wurde mir von einer Kollegin ein Video zugesandt, in dem die österreichische Schauspielerin Maria Happl zu sehen ist, die am gerade natürlich auch geschlossenen Burgtheater in Wien engagiert ist. Sie liest für uns aus einem Brief eines Vaters an seine Tochter vor. Der Vater und Autor des Briefs ist kein geringerer als Albert Einstein. Eines der größten Physikergenies aller Zeiten und der Mitbegründer des heute gültigen Verständnisses unseres Kosmos schreibt über die Liebe als die stärkste Kraft im Universum. Vielleicht wollen Sie sich das auch einmal anschauen und anhören.


P.S. Das Team der stark spirituell ausgerichteten Hamburger Buchhandlung Wrage hat am 17. März 20 einen besonderen Newsletter versendet, der Mut machen sollte. Die Buchhändler haben dieser Mail Links zu drei Videos beigefügt, die mir in diesem Zusammenhang (Umgang mit Angst) – zumindest für manche Menschen – nützlich erscheinen können. Selbst Menschen, denen spirituelle Themen ein Gräuel sind, könnten davon profitieren. Vielleicht haben Sie Interesse, Zeit und Muße, sich ein eigenes Bild zu machen.

Eckart Tolle spricht über Angst und den Umgang damit:

Laura Malina Seiler führt sehr inspiriert durch eine Emotional-Freedom-Klopftechnik, die dazu dient, Ängste zu überwinden.

Im dritten Video können wir an einer Meditation über „Liebe statt Angst“ von Louise Hay teilnehmen.

Zusätzliches Material

Sich auf jeden neuen Tag einstimmen

Sich auf jeden neuen Tag einstimmen Seneca hat uns geraten, unser Leben in Tageseinheiten zu unterteilen. Das können wir zum Beispiel dadurch praktisch umsetzen, dass wir uns auf jeden neuen Tag positiv einstimmen. Eine Möglichkeit, das zu tun, besteht darin, dass wir uns durch das Lesen unterstützender und beruhigender Gedanken ausrichten. Sie können zum Beispiel am Morgen eines jeden Tages dreimal – nach Möglichkeit mit lauter Stimme – den folgenden Text lesen: „Ein neuer Tag hat begonnen. Ich mache diesen Tag zu einem schönen Tag für mich und begegne ihm mit einem Lächeln. Was gestern gewesen sein mag ist vorbei. Was zählt ist der heutige Tag. Was auch immer heute auf mich zukommen mag: Ich kann damit umgehen und es bewältigen. Auch wenn ich mich manchmal ängstlich fühlen mag, liebe und achte ich mich von ganzem Herzen. Denn Angst und Unsicherheit sind völlig normale Gefühle in Krisenzeiten. Ich weiß, was ich tun kann, um mich und meine Gedanken zu beruhigen. Je häufiger es mir gelingt mich selbst zu beruhigen, desto stärker werde ich mich fühlen. Gelingt mir heute im Verlauf des Tages etwas gut, dann lobe ich mich dafür und freue mich darüber. Anderen Menschen begegne ich mit Gelassenheit. Sie dürfen über mich denken und sagen, was sie wollen. Das ist nur ihre Meinung. Mein Wert als Mensch bleibt gleich. Andere haben das Recht zu tun und zu sagen, was sie tun oder sagen. Aber ich bestimme, wie ich mich fühle! Ich akzeptiere mich so wie ich bin. Ich bin liebenswert, so wie ich bin. Ich begegne mir mit Achtung und Respekt. Ich nutze die Chance, diesen Tag zu einem schönen Tag für mich zu machen. Zuversicht und Vertrauen begleiten mich durch den heutigen Tag.“ (Der Text stammt im Original von den Verhaltenstherapeuten Dr. Doris Wolf und Dr. Rolf Merkle. Ich habe ihn hier variiert und auf die aktuelle Situation angepasst. Den Ursprungstext finden Sie bei Wolf, D. & Merkle, R. (2015): Gefühle verstehen. Probleme bewältigen, Berlin: Argon Verlag, Hörbuch)